Welches Bier zum Grillen?
Die klassische Grill Saison ist in Deutschland der Sommer. Die verfügbare Grill Hitze macht zwar auch ein Wintergrillen attraktiv, bleibt jedoch die Ausnahme. Ausgelassene Grillfeste bei warmen Temperaturen erfordern auch die Bereitstellung kühler Getränke, wobei Bier auf der Wunschliste der Deutschen obenan steht. Fast erscheint es wie eine untrennbare Verknüpfung: Heiße Sommertage – abendliches Grillfest – ein kühles Grill Bier in der Hand. Nun hat jeder mit Sicherheit seine eigene Biersorte oder Marke, welche er am liebsten trinkt. Hier sollte für jeden etwas dabei sein, was höhere Anforderungen an die Vorbereitung eines Grillfestes stellt. Seine Gäste entsprechend ihrer Vorlieben zu kennen oder zu befragen ist ein lösbares Problem.
Nicht fehlen dürfen alkoholfreie Biere und Getränke, da einige Gäste bestimmt mit dem Auto anreisen. Sicherheit und Verantwortung müssen bei jedem Grillfest an erster Stelle stehen. Gegebenenfalls können auch Taxis oder ein freiwilliger Fahrservice eingeplant werden. Übernachtungsmöglichkeiten stellen ebenfalls eine Lösung dar. Die Bedienung des Grills oder das Grillen überhaupt muss von Personen ausgeübt werden, welche reaktions- und handlungsfähig bleiben, denn alkoholbedingter Leichtsinn führt die Statistiken der Grillunfälle an.
Bier ist nicht gleich Bier
Ähnlich der Vorlieben von Grillgästen, unterscheiden sich auch die Biersorten. Grill Bier sollte diese Vorlieben bedienen, aber natürlich auch zu den gegrillten Speisen passen. Das passende Bier spielt eine wichtige Rolle für einen gelungenen Grillabend. Getränke-Discounter sind in der Regel gut sortiert, sodass von leichtem bis schwerem, milden bis herben, hellen bis dunklen Bier alles vorrätig ist. So lässt sich zu jeder Grillspeise auch ein entsprechendes Bier besorgen. Natürlich entscheidet immer der persönliche Geschmack, aber dennoch lassen sich gute Empfehlungen für das richtige Grill Bier aussprechen:
- Pils (Pilsen): Die böhmische Stadt Pilsen ist Namensgeber für das weitverbreitete Pils. Moderne Kältetechniken sorgten ab Mitte des 19. Jahrhunderts für die flächendeckende Herstellung des beliebten Pils. Der vergleichsweise hohe Hopfengehalt dieses Bieres zeichnet Pils als herbes, erfrischendes, mit feiner bis kräftiger Bitternote, aus. Der hohe Hopfenanteil beschert einem Pils eine sahnige Schaumkrone. Der Alkoholgehalt von Pils beträgt je nach Brauerei und Herstellung zwischen 4 und 5,2 %. Als Grill Bier bietet es sich für leichte Gerichte zum Beispiel Braten, Steak, Geflügel oder Salat an. Für Fischgerichte eignet sich Pils weniger, da die Kombination der Fischöle mit den bitteren Hopfenaromen des Pils kein gutes Gesamtaroma entwickelt. Typisch für Pilsgläser sind die sogenannten Pilstulpen. Nach unten läuft das dünnwandige Glas zu, wodurch die Pilskrone oder der Pilsschaum lange erhalten bleiben.
Kölsch: Zum ersten Mal wurde der Begriff Kölsch von der Brauerei Sünner 1918 beworben. Diese Brauerei stellte das helle obergärige Kölsch bereits seit 1906 her. Bestandteile von Kölsch sind Wasser, Gerstenmalz du Hopfen, manchmal auch geringe Anteile von Weizenmalz. Kölsch ist eng mit der Stadt Köln verbunden, weswegen es im Kölner Raum vornehmlich anzutreffen ist. Der durchschnittliche Alkoholgehalt von Kölsch liegt bei 4,8 %. Es gilt als „süffiges“ Bier mit feinem Aroma und fruchtiger Note. Als Grill Bier empfehlen wir vom Grill-Kenner-Team es zu mediterran gewürzten Fisch, Braten und Geflügel oder süßen Nachspeisen Dazu bieten sich die traditionellen Kölschgläser (Stangen) mit 0,2 Liter Fassungsvermögen an. In der Gastronomie zeigen sich diese kleinen Gläser jedoch als unpraktisch, sodass hier häufig auf die größeren Kölschgläser mit 0,5 Liter Fassungsvermögen gewechselt wurde.
- Alt (Altbier): Der Name des obergärigen Biers bezieht sich auf „nach alter traditioneller Brauart gebraut“. Es hat einen Alkoholgehalt zwischen 4,5 % und 5 %. Der höhere Anteil von Darr-Malz ist für die dunklere Färbung des Altbiers verantwortlich. Bevorzugt wird Altbier am Niederrhein getrunken. Je nach Brauerei kann Altbier unterschiedlich stark gehopft sein, was zu einem geringen bis deutlichem Hopfenaroma führt. Der herbe und süffige Geschmack dieses Bieres passt zu kräftigeren Gerichten, zum Beispiel Wild, würzigem Käse, aber auch Braten, Steaks und Fisch. Altbiergläser ähneln den Kölschgläsern oder Stangen, sind jedoch etwas dicker. Da Altbier schnell verschalt, ist das geringe Fassungsvermögen eines traditionellen Altglases von 0,2 Liter ideal, wenn auch in der Gastronomie größerer Gläser verwendet werden. Spöttisch werden Altbiergläser auch als Senfgläser bezeichnet.
Weizenbier (Weißbier): Meistens werden Weizenbiere obergärig aus Weizen oder Weizenmalz hergestellt. Hauptsächlich in Südbayern wird für Weizenbier das Synonym Weißbier benutzt, was jedoch nur bedingt richtig ist. Weißbiere können nämlich auch aus Gerste gebraut sein. Unter den Weizenbiere sind alkoholfreie, mittlere Biere mit einem Alkoholgehalt von 5 -6 % sowie Starkbiere mit über 8 %. Ein Unterschied zwischen den Weizenbieren ist die Filtrierung. So gibt es trübe Hefeweizen, bei denen die Trübstoffe nicht ausgefiltert werden, sondern sich lediglich im Gärungsbehälter oder der Flasche absetzen. Dem gegenüber steht das gefilterte Weizenbier, welches deshalb auch Kristallweizen genannt wird. Ursprünglich ist es als Sommerbier in Bayern stark vertreten, wird aber auch gerne im restlichen Deutschland konsumiert. Das fruchtige süße Aroma macht Weizenbier zu einer guten Wahl als Grill Bier. Weißbier zählt zu den nahrhaften Bieren und eignet sich dadurch eher zu leichten Gerichten wie zum Beispiel Geflügel, Salate und Gemüse, süße Nachspeisen oder mit süßlichen Marinaden verfeinerte Fisch- und Fleischgerichte. Von einer Kombination mit schweren Gerichten (Wild oder Rind) raten wir ab. Weizenbier wird in hoch geschwungenen Gläsern mit 0,5 Liter Fassungsvermögen gereicht. Die einzelnen Formen sind häufig sehr unterschiedlich.
- Exportbier: Durch die untergärige Bauweise ist Exportbier länger haltbar. Dadurch eignet es sich besser als andere Biere zum Transport über große Strecken, den Export halt. So entstand die Bezeichnung Exportbier. Es kann hell oder auch dunkel gefärbt sein. Der süßliche malzige Geschmack mit feiner Karamellnote macht dunkles Exportbier zum Grill Bier für Steak, Salate und Geflügel. Der Alkoholgehalt liegt üblicherweise knapp über 5 %. Exportbiere werden traditionell in einem Glasseidel mit Henkel serviert.
Um Bier richtig genießen zu können, ist die Temperatur sehr wichtig, denn kaum jemand mag zu warmes oder kaltes Bier. Gelagert wird Bier in der Regel bei 4-7 °C. Die optimale Trinktemperatur liegt zwischen 5 und 8 °C. Weizenbier stellt eine Ausnahme dar und wird zwischen 8-12 °C serviert. Größere plötzliche Temperaturschwankungen schaden dem Geschmack von Bier, weshalb es auch nicht im Gefrierfach auf niedrige Temperaturen abgekühlt werden sollte.
Das Weizenglas gibt es heute zu Tage in vielen Formen, sie sind jedoch immer hohe geschwungene Gläser die in der Regel 0,5l fassen. Beim Einschenken sollte man langsam vorgehen, das Weizenbier zu starker Schaumbildung neigt.
Bier nicht nur zum Trinken
Bier wird hauptsächlich als Getränk serviert, kann aber auch den Geschmack von Grillspeisen verfeinern. Wird Bier als Grillzusatz benutzt, kann Fleisch zum Beispiel dadurch saftiger und zarter werden. Auf dem Grillgut verdunstet der größte Anteil des Bieres, lässt jedoch einen herben Geschmack zurück. Hier empfehlen wir besonders Biersorten mit zarten Geschmacksnoten. Malzbier und Dunkelbier eignen sich gut für die Grillmarinaden. Beim Grillen ergeben sie auf weniger stark gewürztem Grillgut eine süße zarte Note. Dies kommt durch die Karamellisierung der Zuckerstoffe bei Hitze. Bier mit würzigem Geschmack sollte nur für schweres oder stark gewürztes Fleisch verwendet werden. Hier ist auf eine Ausgewogenheit dieser Kombination zu achten, damit sie geschmacklich gut miteinander harmonieren.
Flasche oder Fass?
Eigentlich selbsterklärend entscheidet hier in erster Linie die Verbrauchmenge. Wenn nur wenig Bier einer Sorte verkostet wird, lohnt sich kaum ein 5 oder 10 Liter Fass. Hier sind Flaschen oder Dosen natürlich praktischer, wobei Flaschen den Originalgeschmack nicht verfälschen. Mit Ausnahme von Biersorten, welche auf Flaschengärung basieren, wird das frisch gezapfte Bier aus dem Fass immer besser schmecken. Ein Problem bei der Entscheidung zwischen Fass oder Flasche kann die Kühlung darstellen. Flaschen lassen sich praktisch in jedem Kühlschrank kühlen, was durch die geringere Größe auch schnell geschieht. Ein Fass kann wegen seiner Dimensionen da schon Probleme bereiten, und benötigt auch mehr Zeit zum herunterkühlen. Auch Kühlboxen eignen sich in der Regel nur für die kleinen 5 Liter Fässchen. Steht kein Kühlschrank am Grillplatz zur Verfügung, ist auf gute Isolierung des gekühlten Fasses zu achten, damit das Grill Bier auch während des Grillens kalt genug bleibt.

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