Pelletgrills: Was Du vor dem Kauf wissen solltest
Ein Grilltrend für 2022 sind sicherlich die Pelletgrills bzw. digitalen, automatischen Smoker. Wir haben bereits seit 2020 zwei Pelletgrills im Team im Einsatz und möchten hier von unseren Erfahrungen berichten. So habt ihr eine solide Grundlage, was vor dem Kauf eines Pelletgrills zu beachten ist.
Inhaltsverzeichnis
Pelletgrill: Funktionsweise
Ein Pelletgrill wird mit kleinen Holzpellets betrieben. Diese werden meist automatisch mit einem kleinen Förderband aus der Vorratskammer in den Grill gezogen und dort verbrannt. Bei einem Smoker legt man meistens Holzkohle oder Holzscheite manuell nach. Entsprechend sind Pelletgrills wegen der automatischen Befüllung ideal für “Longjobs” wie Pulled Pork oder Brisket.
Was aber ist für den perfekten Pelletgrill entscheidend?
Die wichtigsten Funktionen eines Pelletgrills
Für mich persönlich sind die folgende Funktionsmerkmale relevant:
- direkter Stromanschluss: Der Pelletgrill braucht eine unterbrechungsfreie Stromversorgung, denn wenn der Motor stockt und keine Pellets nachlegt, kommt es zu einem Ausfall des Systems. Auch wird meistens der Zünder für die Holzpellets mit Strom betrieben.
- dicke Haube, massives Material: Die Wärme sollte möglichst nicht entweichen. Dies vor allem damit a) die Temperatur einfach konstant gehalten werden kann und b) damit möglichst wenig Energie verbraucht wird. Da Wärme immer nach oben entweicht, ist hier vor allem das Material der Abdeckhaube relevant.
- App-Steuerung: In meinen Augen ist dies nicht “nice to have” sondern essentiell. Wenn man Grillgut sehr lange auf dem Grill hat – wie Brisket oder Pulled Pork deutlich über 10 Stunden – , dann möchte man sich bewegen können und den Grill auch von unterwegs steuern und überwachen.
- Großer Pelletvorrat: Bei meinem Traeger Pelletgrill habe ich eine Vorratsfach für die Pellets, dass den Grill bei hoher Temperatur auch rund 20 Stunden laufen lässt. Bei Temperaturen von 100 Grad ist dies dann entsprechend länger (rund 30 Stunden). So kann man auch wirklich den Grill laufen lassen ohne immer wieder nachzulegen. Der Füllstand wird mir in der App angezeigt.
- Rauchfunktion: Einige Hersteller wie Traeger und Weber bieten eine Funktion an, bei der mehr Rauch erzeugt wird. Dies hilft dabei eine schönes Aroma des Grillguts einfacher zu erreichen.
- Leichte Reinigung: Wer lange grillt, der löst im Fleisch vor allem die Gewebe und Fettstrukturen auf. Entsprechend läuft das Fett durch das Rost in eine Auffangschale. Es ist also wichtig, dass man den Grill sehr einfach reinigen kann, da sonst oft der Raucherzeuger verstopft oder bei höheren Temperaturen (meist ab 240 Grad) ein Fettbrand entstehen kann. Dieser kann den Grill – vor allem die Elektronik – zerstören.
Verbrauch an Pellets
Je höher die Temperatur, je mehr Pellets werden verbraucht. Bei der Verbrennung gibt es zudem Unterschiede. So haben wir festgestellt, dass Broil King recht sparsam ist, Traeger sich im Mittelfeld befindet und Weber einen recht hohen Verbrauch hat.
Die meisten Hersteller erlauben nur die Verwendung der eigenen Pellets, um die Garantie nicht zu gefährden. In meinen Augen ist dies nicht zwingend notwendig, da alle Pellets im wesentlichen gleich sind. Um einmal besondere Pellets aus verschiedenen Hölzern zu probieren, sollte man ruhig zu Fremdherstellern von Pellets greifen.
Sinnvolles Zubehör für Deinen Smoker
Für einen Pelletsmoker solltest Du vor allem ein Thermometer haben. Idealerweise ein Funkthermometer, dass auch über das WLAN auf Dein Handy überträgt. So kannst Du gut abschätzen, wie lange Dein Grillgut noch auf dem Grill sein wird. Einige Pelletgrills bieten auch ein eingebautes Grillthermometer an, dass gemeinsam mit der Steuerung die Abfrage der aktuellen Temperatur des Grillguts erlaubt. So kann man auch von unterwegs die Temperatur Nachregeln.
Beim Kauf eines Pelletgrills zu beachten
Kaufe den Pelletgrill nicht zu groß. Den leeren Raum musst Du mit erwärmen und der Pelletverbrauch ist dann entsprechend dauerhaft höher. Ideal ist die Grillfläche für die Personenanzahl des Haushaltes plus 2 Personen ausgelegt. Da Du auf dem Pelletgrill eher seltener gleichzeitig die Beilagen zubereitest, reicht die Grillfläche dann auch für deutlich mehr Personen. Beachte aber, dass Du für ein Brisket oder auch einen Schweinenacken oft noch Platz nach oben benötigst. Die Grillfläche muss also auch hinsichtlich der Höhe passen.
Die wesentlichen Funktionen sind ein Stromanschluss, der idealerweise ein längeres Anschlusskabel hat, solides Material, dass die Temperatur hält, eine App-Steuerung und ein großer Pelletvorrat.
Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, Rollen unter dem Pelletgrill zu haben. Er steht idealerweise direkt am Tisch, so dass man das Fleisch auf dem Grill lassen kann während man ißt. Ein typisches BBQ aus dem Pelletgrill besteht aus öfteren Nachfüllen der Portionen, insofern ist es praktisch, wenn man den Grill an den Tisch rollen kann.
Achte darauf, dass Du eine Haube für den Pelletgrill hast, wenn er ohne Überdachung steht. Die Elektronik ist zwar nicht empfindlich, aber viel Regen schadet in jedem Fall dem Gerät.
Hier findet sich eine gute Übersicht über Smoker bzw. Pelletgrills von Santos. Dort habe ich auch meinen Traeger Pelletsmoker gekauft, den ihr in unseren Videos oft seht.
Die besten Hersteller von Pelletgrills
Gute Pelletsmoker bekommt man von Traeger, Broil King, Char-Broil und Louisiana. Auch Weber ist mittlerweile in den Markt eingestiegen und wird dem Thema somit zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen. Ich persönlich finde den Weber Pelletgrill allerdings in der aktuell ersten Version noch nicht wirklich durchdacht. Mich stört bei Weber Smokefire, dass er nicht unter 95°C funktioniert und somit ein einfaches Räuchern nur schwer machbar ist. Er erreicht zwar Temperaturen von über 300 Grad, aber auch diese braucht man eher bei einem Gasgrill, als bei einem Pelletgrill.
Auch sind viele Nischenhersteller mit günstigen Smokern am Markt, wie z.B. Masterbuilt. Die günstigeren Modell haben meist eine kleine Grillfläche aber auch keine Förderung von Pellets. Diese digitalen Smoker arbeiten rein mit Strom und erwärmen den Garraum elektrisch. Bei niedrigen Temperaturen geht dies, ist aber nicht wirklich energiesparend.
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