Lohnt sich ein Grillmotor?
Für größere Fleischstücke, Spießbraten, ganze Hähnchen oder Puten bis hin zu Spanferkeln und Lämmern, ist der Grillrost schlecht geeignet. Solch große Stücke werden an einem Spieß über dem Grill gegart. Dabei muss er jedoch ständig gedreht werden, damit das Grillgut von allen Seiten gar und knusprig werden kann, ohne dabei zu verkohlen. Viele Spieße für Grills lassen sich mit einer Kurbel in die gewünschte Rotation versetzen, wobei natürlich auch jemand diese Kurbel manuell bedienen muss. Hier einen Freiwilligen unter den Gästen zu finden ist nicht immer einfach, da jeder eine gute Vorstellung von der zu erwartenden Tätigkeit hat. Große Fleischstücke benötigen mitunter Stunden bis sie gar sind. Die Lösung stellen in unserer modernen Welt Elektromotoren dar, welche es auch für unterschiedliche Grill-Typen gibt. Die richtige Wahl für einen der geeigneten Grillmotoren ist von einigen Faktoren abhängig, zum Beispiel ob der Grill überhaupt zur Nachrüstung eines Grillmotors geeignet ist.
Inhaltsverzeichnis
Unterschiede bei Grillmotoren?
Die Grillmotoren besitzen unterschiedliche Leistungen, wobei die Leistung dem Gewicht des Grillgutes angepasst sein muss. Wer nur Schaschlikspieße oder Grillhähnchen auf einem Spieß drehen lassen will, kommt mit kleineren bzw. leistungsschwächeren Grillmotoren aus, als wenn ein Spanferkel zubereitet wird. Deswegen gibt es in der Regel Angaben zu den jeweiligen Grillmotoren, bis zu wieviel kg Gewicht sie in Drehung versetzen können. Dies kann als maximale Motorlast, Grillgewicht oder ähnlich angegeben sein. Die Angabe in Watt gibt nur den Stromverbrauch des Elektromotors an, wobei es schon naheliegend ist, das Motoren mit höherem Stromverbrauch auch kräftiger sind. Das ändert sich jedoch, wenn der Grillmotor mit einer Getriebeübersetzung arbeitet. Dann sind auch Motoren mit weniger Leistung in der Lage, schwerere Gewichte zu bewältigen. Sich nur auf die Wattanzahl zu beschränken, kann also in die Irre führen.
Grillmotoren gibt es zu sehr unterschiedlichen Preisen, was sich meistens in der Ausführung, verwendete Materialien (Kunststoff oder Metall) und Qualität widerspiegelt. Auch die Umdrehungszahl kann bei den Modellen voneinander abweichen, einige Modelle erlauben eine Regelung der Drehgeschwindigkeit.
Stromversorgung
Da Elektromotoren Strom benötigen, gibt es auch hier Unterschiede in der benötigten Stromversorgung. Es gibt Modelle für den Batteriebetrieb, welche den Vorteil der Unabhängigkeit bieten. Wer zum Beispiel ins Grüne ohne vorhandenen Stromanschluss will, benötigt nur Batterien für den „automatischen Grillspieß“. Hier sei noch der Vorteil erwähnt, dass dementsprechend auch keine Kabel als Stolperfallen dienen können. Ab einer gewissen Leistung werden Batterien jedoch sinnlos, da sie die höhere Leistungsforderung mit schneller Entleerung beantworten. Ständig Nachschub an Batterien besorgen zu müssen ist nicht nur lästig, sondern auch teuer. Deswegen sind stärkere Grillmotoren mit einem Anschluss für das 230 Volt Stromnetz versehen. Zusätzlich bieten die meisten aber auch noch die Möglichkeit eine 12 Volt Autobatterie anzuschließen. Autobatterien sind nicht mit üblichen Taschenlampenbatterien zu vergleichen. Sie können stundenlang den benötigten Strom liefern, sind aber sehr schwer. Wer mit dem Auto zum Grillen in Grüne fährt, hat natürlich immer eine Autobatterie bzw. ein 12 Volt Bordnetz dabei. Hier sollte jedoch sichergestellt sein, dass die Batterie noch intakt bzw. ihre volle Kapazität besitzt. Es wäre kläglich, wenn das Auto nach dem Grillen nicht mehr anspringt, zumal sich Fahrzeuge mit Automatikgetriebe nicht Mal durch Anschieben starten lassen. Neuere Grillmotoren, verfügen über Lithium Ionen Akku. Durch die höhere Kapazität dieser Akkus können damit auch Elektromoren angetrieben werden, welche zum Beispiel 15 kg Grillgewicht drehen. Zudem bieten sie den Vorteil, im Vergleich zu Batterien, wieder aufladbar zu sein. Eine Stunde Schellladung reicht für ca. 6 Stunden Grillbetrieb. So wird der Grillspaß nicht so teuer.
Unwucht sorgt für ungleiches Grillergebnis
Wie schon erwähnt gibt es Grillmotoren, bei denen der Elektromotor den Spieß direkt dreht (Direktantrieb). Grillgut, zum Beispiel eine Pute ist schwer auf einem Grillspieß auszubalancieren. Eine Unwucht ist praktisch durch die unterschiedlichen Formen des Grillguts unvermeidbar, was sich auch bei der Drehung bemerkbar macht. Es wird also zu einer unterschiedlichen Drehgeschwindigkeit kommen. Wird der Schwerpunt des Grillguts nach oben gedreht, wird sich die Geschwindigkeit verlangsamen um dann bei der Abwärtsbewegung schneller zu werden. Grillmotoren, welche die Kraft über ein Getriebe (Zahnräder) ausüben, sind hier deutlich resistenter gegen Beeinflussungen der Drehgeschwindigkeit. Alternativ kann noch das Austarieren mit Gewichten empfohlen werden, da die ungleiche Drehbewegung die „langsamen“ Seiten des Grillguts länger der Hitze aussetzt als die „schnellen“. Ein ungleichmäßiges Grillergebnis wäre die Folge davon. Starke Unwuchten können den Elektromotor schneller verschleißen.
Um Dir einen sinnvollen Weg durch das Dickicht der Modelvielfalt zu bahnen, geben wir vom Grill-Kenner-Team Dir einige Tipps, damit Du eine gute Wahl treffen kannst.
Qualität oder preiswert
Eigentlich hat jeder die Hoffnung auch für wenig Geld eine gute Qualität zu erhalten. Jedoch ist es logisch, dass zum Beispiel bessere Materialien auch für den Hersteller einen höheren Kostenaufwand bedeuten. So sind im niedrigen Preissegment ab 15 Euro Gehäuse und Zahnräder aus Kunststoff, sowie sie auch nur ca. bis zu 1,5 kg Grillgewicht bewegen können. Ihre Umdrehungsgeschwindigkeit liegt zwischen 2-6 Mal je Minute. Als Stromversorgung dienen Batterien. Für leichte Grillgerichte und den gelegentlichen Einsatz, zum Beispiel beim Camping, liegt hier der Vorteil in dem günstigen Preis. Mit zunehmendem Preis wird auch zunehmend von Kunststoffgehäusen und Kunststoffzahnrädern auf Metall gewechselt. Im mittleren bis oberen Preissegment liegen die Umdrehungszahlen je Minute zwischen 2 und 20 und sind häufig regelbar. Die Belastbarkeit der Motoren steigt teilweise auf über 50 kg Grillgewicht. Zwar werden so hohe Gewichte beim Grillen kaum erreicht, da selbst ein Spanferkel zwischen 15 und 20 kg wiegt, aber durch die massivere Auslegung der Grillmotoren können Unwuchten besser verarbeitet werden und auch die Lebensdauer profitiert davon, als wie wenn ein Grillmotor immer an der Belastungsgrenze betrieben wird. Die stärkeren Varianten der Grillmotoren verfügen über einen Netzanschluss für Strom und teilweise zusätzlich über 12 Volt Anschlüsse für das Bordnetz eines PKWs.
Vorteile der Grillmotoren
Viele größere Fleischstücke können nicht einfach auf dem Grill zubereitet werden und benötigen einen drehbaren Spieß. Wer nicht über Stunden manuell den Drehspieß drehen will, findet in einem Grillmotor eine wirkliche Entlastung. Durch die elektrische Drehung wird Fleisch von allen Seiten gleichmäßig gegart, dieses ohne verbrannte Stellen. Das Fett tropft nun nicht mehr hinunter, sondern verteilt sich durch die Drehung ständig auf dem Gargut. Kleine preisgünstigere Grillmotoren eignen sich gut für Schaschlikspieße und leichtem Grillgut bis 1,5 kg. Stärkere Modelle können ganze Spanferkel drehen und reichen bis über 50 kg, je nach Ausführung. Nun kann auch der Grillbesitzer am Grillfest aktiv teilnehmen, ohne die ganze Zeit eine Kurbel am Drehspieß betätigen zu müssen.
Kommentare
Andreas Sturma 8. Mai 2019 um 16:02
Hallo,
da ihr über Grillmotore für Spanferkel geschrieben habt. Wurde auch ein Motor getestet bzw. könnt ihr eine Empfehlung aussprechen.
Das Grillgut wird gut über 50 kg wiegen.
Die Selbstbaumöglichkeit über Scheibenwischermotor und Kettenradübersetzung lasse ich mal aussen vor.
Gruß
Andreas Sturma
Olaf 11. Mai 2019 um 08:33
Hallo, die meisten Grillmotoren die man im Handel kaufen kann versagen bei 10 kg schon. Da hilft wirklich nur selber bauen. Oft stehen die 10 kg auch schon in der Produktbeschreibung. Die Motoren von Napoleon sind deutlich besser als die von Weber. Bei Weber ist oft schon bei 6 bis 8 kg Schluss – mit dem Napoleon habe ich auch schon mal 13 kg geschafft. Viel mehr Fleisch bekommt man auch nicht unter die Hauben der gängigen Grills.
Martin 8. Dezember 2019 um 11:33
Hallo,
ich bräuchte so einen neueren Grillmotor, der über einen Lithium Ionen Akku angetrieben wird (wie oben beschrieben). Wissen Sie wo ich diesen kaufen kann? Am Besten ware ein Grillmotor, der Wahlweise über normale Steckdose (230volt) oder über Akku betrieben warden könnte. Ca. 15-20 U/min.
danke im Voraus
Gruß Martin
Olaf 8. Dezember 2019 um 13:54
Martin, da gibt es diverse Möglichkeiten:
a) Du nimmst einen per Batterie betrieben Grillmotor der auch mit Akku funktioniert und setzt hier statt Nimh dann Li-Ion Akkus ein (gibt es auch in Batterieform). Die bekommst Du gut bei Alibaba und eBay.
b) Du nimmst einen stromgetriebenen Grillmotor (die haben mehr Power) und setzt ein externes Li-Ion Powerpack ein mit Netzstromausgang. So mache ich das mit dieser Powerbank https://amzn.to/2RuAvcA