Darf ich für meinen Kontaktgrill Alufolie verwenden?
Inhaltsverzeichnis
Was ist überhaupt Aluminiumfolie?
Aluminiumfolie ist eine hauchdünne, glänzende Folie aus Aluminiummetall. Sie wird hergestellt, indem große Aluminiumplatten gewalzt werden, bis sie weniger als 0,2 mm dick sind. Sie ist in den meisten Haushalten vorhanden und kommt dort zur Lagerung, dem Transport und der Isolierung von Lebensmitteln zum Einsatz. So kannst Du sie zum Beispiel zum Schutz von empfindlichen Lebensmitteln verwenden, Lebensmittel damit aufbewahren und natürlich auch Grillgut hierin einwickeln.

Aluminiumfolie kann neben der Lagerung, dem Transport und der Isolierung von Lebensmitteln wie z.B. Fleisch, auch beim Grillen mit dem Kontaktgrill zum Einsatz.
Reinigung des Kontaktgrills mit Alufolie?
Zunächst einmal gilt es zwischen zwei Praktiken zu unterscheiden: der Reinigung des Kontaktgrills mittels Aluminiumfolie und dem Grillen des in Alufolie eingewickelten Grillguts. Beginnen wir mit der veralteten Methode der Grillreinigung. Hierbei wurde der Grillrost eines Kontaktgrills gereinigt, indem man Aluminiumfolie auf den Grillrost legte, den Grill hochdrehte und ihn eine Weile laufen ließ. Dies ist mittlerweile ein No-Go. Das Auflegen der Folie kann den beabsichtigten Luftstrom im Inneren des Grills einschränken, was zu einer Beschädigung der inneren Komponenten führen könnte, ganz zu schweigen von der Gefahrensituation und möglichen Rauchentwicklung.
Eine weitere Methode, von der ich abrate, ist die ausziehbare Bodenschale mit Aluminiumfolie auszukleiden. Dies spart zwar Zeit, sodass Du die Bodenschale nicht manuell reinigen musst, sondern die Folie einfach herausziehen und bei Bedarf mit neuer Folie auskleiden kannst. Das Problem dabei ist aber, dass die Bodenschale so konstruiert ist, dass der Fettfluss in die Auffangschale maximiert wird. Wenn Du schon einmal etwas mit Folie ausgekleidet hast, wirst Du Dich wahrscheinlich daran erinnern, dass dabei viele Rillen und Falten in der Folie entstehen. Diese Rillen und Falten behindern den ordnungsgemäßen Fluss des Fetts in die Auffangschale, wodurch sich viel Fett auf der Bodenwanne ansammeln kann, was wiederum die Gefahr von Fettbränden verschärft und für eine heftige Rauchentwicklung sorgt.
Wenn es Dir darum geht, Deine Grillfläche richtig sauber zu halten und das Anhaften von Speisen zu vermeiden, empfehle ich Dir Grillplatten mit Antihaftbeschichtung. Die Antihaftbeschichtung macht das, was die Alufolie kann, jedoch auf wesentlich schonendere Weise für Deinen Elektrogrill. Ebenso empfehle ich Dir einen Tischgrill mit Wechselplatten. Die Wechselplatten sorgen für einen einfacheren Reinigungsprozess. Viele Wechselplatten sind abnehmbar und können einfach im Geschirrspüler gereinigt werden.
Grillgut in Alufolie grillen?
Kommen wir zu einer viel diskutierten Methode: dem Einwickeln von Speisen in Alufolie. Aluminiumfolie gilt zwar nicht als gefährlich, aber sie kann den Aluminiumgehalt Deines Grillguts um eine kleine Menge erhöhen. Die Menge variiert je nach Art der Lebensmittel, die Du auf die Grillplatten legst, der Kochtemperatur und dem Säuregehalt. Solange Du Dich jedoch nicht 24/7 von Speisen in Alufolie ernährst, birgt diese Methode bei gelegentlicher Nutzung wenig Gefahren.
Kommen wir nun jedoch zu den Vorzügen der Alufolie. Zum einen hilft sie, um die Rillen der Grillplatten sauber zu halten, die für die charakteristischen Grillstreifen zuständig sind. Zum anderen trägt die Folie zu einem gelungenen, saftigen Grillerlebnis bei. Schließlich ist Alufolie ein hervorragender Wärmeleiter. Egal ob Gemüse, Rippchen, Fisch, Spieße, Steaks oder Burger – die meisten Lebensmittel lassen sich eingerollt in Alufolie auf dem Elektrogrill zubereiten. Hierdurch hat Dein Grillgut keinen direkten Kontakt zur Grillplatte, erhält aber durch die Folie trotzdem ausreichend Hitze. Da das Gegrillte im eigenen Saft schmort, kommt diese Methoden dem Garen nahe. Ebenso schützt die Alufolie so auch vor Verbrennungen des Grillguts.

Aluminiumfolie kann zerbrechliche Lebensmittel, wie Fisch davor bewahren beim Umdrehen zu zerfallen.
Du kennst das Problem beim Grillen von sehr weichem Fisch sicherlich: beim Umdrehen zerfällt der Fisch. Dank der Aluminiumfolie bleiben zerbrechliche Lebensmittel, wie Fisch, Tofu und Grillkäse am Stück. Doch wie erkennst Du, ob das Grillgut durch ist? Hier ist viel Gefühl gefragt. Zudem empfehle ich Dir, hochwertiges Fleisch wie Steaks nicht zu lange, dafür aber scharf anzubraten. Danach erst wickelst Du das Grillgut in Alufolie und lässt es fertig garen. Hierdurch erhältst Du ein ideales Steak – innen saftig aber außen knusprig.
Welche Alternativen zur Alufolie gibt es?
Falls Du trotzdem nicht mit Aluminiumfolie Dein Grillgut zubereiten möchtest, gibt es noch diese Alternativen:
Edelstahl Grillschalen
Grillschalen bekommst Du heutzutage fast überall. Allerdings sind viele Modelle aus beschichtetem Aluminium. Wenn Du jedoch komplett auf Aluminium verzichten willst, solltest Du nach einer rostfreien Grillschale Ausschau halten. Grillkörbe findest Du in den verschiedensten Formen. Sie eignen sich, wie Alufolie auch, zum Grillen von vielen Lebensmitteln wie Gemüse, Meeresfrüchte, Burger, Spieße, Steaks und vieles mehr.
Für den Ofen geeignetes Kochgeschirr
Du kannst das gleiche Kochgeschirr verwenden, dass Du ebenso für den Ofen benutzt. Allerdings musst Du dabei darauf achten, dass der Elektrogrill die maximale Temperatur des Kochgeschirrs nicht übertrifft. Hast Du jedoch bereits eine für den Ofen geeignete Pfanne mit Deckel, kannst Du sie zum Zubereiten von Lebensmitteln nutzen, die Du eigentlich in Alufolie dämpfen würdest.
Edelstahl Grillkuppel
Um Gemüse und weitere Speisen auf dem Tischgrill zu dämpfen, benötigst Du etwas, dass zur Rauchentwicklung beiträgt. Hier empfehle ich eine aus rostfreiem Stahl gefertigte Grillkuppel. Damit kannst Du beispielsweise Käse auf Burgern in kurzer Zeit schmelzen. Ebenso kann sie als Dampfgarer verwendet werden. Hierzu muss die Grillkuppel jedoch komplett über die Grillschale passen.

Statt Alufolie kann für das Grillgut auch Backpapier verwendet werden, da es so hohen Temperaturen auch standhält.
Nutze ein anderes Lebensmittel als Unterlage für Dein Grillgut
Du möchtest nach dem Grillen eine Zitrone auf den gegrillten Fisch oder Meeresfrüchte auspressen? Dann kannst Du Zitronenscheiben direkt auf den Elektrogrill legen. Dabei kommt der Fisch einfach auf eine Zitronenscheibe, damit nichts am Grill haften bleibt.
Backpapier
Backpapier ist eine tolle Alternative für Alufolie. Dabei wird das Backpapier sehr ähnlich verwendet und hilft Dir nicht nur beim Grillen, sondern auch beim Reinigen der Grillfläche. Neben dem Backpapier gibt es noch andere Produkte wie spezielles Grillpapier oder Grillmatten aus Materialien wie Kupfer.
Fazit
Von der Reinigung Deines Kontaktgrills mittels Alufolie rate ich Dir ab, da Du Deinen Grill beschädigen könntest.Anders sieht es bei der Benutzung für Dein Grillgut aus. Spieße, Meeresfrüchte, Steaks und sogar Burger können in Alufolie eingewickelt auf die Grillplatten gelegt werden. Der Saft des Grillguts läuft nicht auf die Grillfläche, was Zeit bei der Reinigung der Grillplatten spart.
Es gibt aber auch wissenschaftliche Beweise dafür, dass beim Grillen von Lebensmitteln in Alufolie das Metall in geringen Mengen in das Lebensmittel gelangt. Lebensmittel, die viel Säure enthalten oder denen Gewürze zugesetzt wurden, scheinen Aluminium in noch größeren Mengen zu absorbieren.Wenn Du Alternativen suchst, empfehle ich Dir Grillkuppeln, ofenfestes Kochgeschirr sowie Backpapier, Grillmatten und Grillpapier empfehlen.
Kommentare
Josef kühn 14. April 2022 um 22:33
IHR Virginiagrill bringt gerade mal 250 Grad C Innenraumtemperatur zustande. Ist das für einen Gasgrill nicht zuwenig. Andere Grills können mehr, z.B Webergrills.
Olaf 14. April 2022 um 23:01
Ich kann mit dem Begriff „Virginia Grill“ nichts anfangen. Wir stellen weder Grills her noch vertreiben wir welche. Wir testen diese und kaufen die Grills hierfür im Handel.
250 Grad sind absolut ausreichend für das übliche Grillerlebnis. Für herausragende Steaks kann mehr Hitze durchaus positiv sein. Allerdings finden wir Weber nicht wirklich gut, da immer minderwertiges Material verbaut ist im Vergleich zu z.B. Napoleon, Broil King, Santos und Co.