Grill selber bauen: Verschiedene Anleitungen für den selbstgebauten Grill
Wenn Du einen Grill selber bauen möchtest, solltest Du dies eher als persönliche Herausforderung anstatt einer reinen Kostenersparnis betrachten. Je nach Variante kann der Bau durchaus etwas kompliziert werden, letztendlich geht jedoch nichts über ein selbstgebautes Feuereisen.
Vor Beginn solltest Du zunächst klären, ob Du einen massiven Grill mauern möchtest, einen flexiblen Edelstahlgrill bevorzugst oder lieber einen echten Smoker konstruieren willst.
Im Folgenden stellen wir Dir den Eigenbau der drei Varianten näher vor und geben Dir zu jeder gleich eine entsprechende Anleitung an die Hand, mit der Du sofort loslegen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Der gemauerte Grill als besonders stabile Lösung
Einen gemauerten Grill selber bauen gilt als die robusteste und langlebigste Variante für einen Grill-Eigenbau, welche ideal in das gesamte Gartenbild eingepasst werden kann. Hier gibt es im Baumarkt meist schon fertige Bausets zu kaufen, die nur noch zusammengesetzt werden müssen.
Zuerst musst Du hierzu ein wenig Erde (empfehlenswert sind ca. 40cm) für das Fundament ausheben, denn der Grill soll nicht durch Witterungseinflüsse absacken oder kaputt frieren. Das Loch füllst Du mit Splitt auf, ebnest es und verschließt es dann mit Betonplatten. Rühre frostfesten Fliesenkleber an und bestreiche die einzelnen Gasbetonsteine für den Grillsockel, die Du überlappend aufeinander setzt. Anschließend werden die Eisenträger in die Gasbetonsteine des Sockels eingesetzt. Die eigentliche Grillfläche und die Arbeitsplatte werden mit Kaminmörtel und feuerresistenten Schamottsteinen aus doppelt gebranntem Ton mit den Steinen zusammengesetzt.
Der obligatorische Feinschliff zum Schluss
Nach der 24-Stündigen Trocknung von Fliesenkleber und Kaminmörtel beginnt der eigentliche Grill Eigenbau. Zunächst musst Du mehrere Löcher in den Sockel bohren und mit einer Gasbetonsäge den Korbbogen aussägen. Schleife die Ränder mit einem Stück Schamottstein glatt, bestreiche mit wetterfestem Putz die Innen- und Außenseiten des Sockels und glätte mit einem Schwamm die Oberfläche.
Tipp: Für ungefähr 170 Euro kannst Du im Fachhandel ein Set mit Aschenwanne, Kohlen- und Grillrost kaufen.
Der Edelstahlgrill als beliebte Allroundlösung
Die Vorteile von Edelstahl liegen darin, dass er antibakteriell, feuerfest und relativ resistent gegen Rost ist. Ein Grill aus Edelstahl eignet sich hervorragend für Terrassen oder geebnete Gartenflächen, ist witterungsbeständig und überzeugt mit einer praktischen Bauweise. Wir empfehlen Dir die Verwendung von sauber entgratetem und reinem V2A- oder V4A-Edelstahl, wenn Du einen hochwertigen Grill selber bauen möchtest. Außerdem ist Edelstahl leicht zu reinigen und mit etwas Politur verwandelt sich dein alter Edelstahlgrill im Handumdrehen in einen neuen.
Wenn Du einen Edelstahl-Grill selber bauen möchtest, sind Edelstahlrohre als Komponenten unentbehrlich. Da es sich dabei um eine mobile Feuerstelle handelt, kannst Du von Anfang an auch Rollen mit Bremsen einplanen. Für eine einfache Variante aus Vierkantrohren mit eingefasster Grillwanne benötigst du:
- Gestell aus 11 bis 12 Edelstahl-Vierkantrohren
- Roststäbe aus Edelstahl-Rundrohren
- Kohlerost aus Lochblech oder Rahmen mit Roststäben (4 Vierkantrohre + Rundrohre als Roststäbe)
- viereckige Grillwanne aus Edelstahlblech
- Rollen oder Räder mit Achsen (mobile Ausführung)
Grill selber bauen: Das Gestell
Es bestehen zwei Möglichkeiten für ein Grillgestell: Entweder beschaffst Du Dir ein passendes Edelstahlgerüst, beispielsweise von einem alten Tisch, und passt den Rest diesem Untergestell an oder Du bearbeitest jedes Teil selbst. Dabei solltest Du allerdings über Schweißkenntnisse verfügen oder einen Fachmann hinzuziehen. Insgesamt benötigst Du für den Grillkorpus elf bis zwölf Vierkantrohre, wovon drei oder vier für den unteren Teil und vier für den oberen Teil genutzt werden. Die Enden der Vierkantrohre werden miteinander verschweißt. Schutzkleidung nicht vergessen!
Oberer Rahmen
Bereits vor der Anfertigung musst Du die Löcher bohren, in die später die Stäbe für den Grillrost eingesetzt werden. Es gibt folgende Möglichkeiten:
- Löcher anbohren und die Stäbe in die Bohrungen klemmen
- Löcher durch den Rahmen durchbohren und die Stäbe durchschieben
- auf Löcher verzichten und die Stäbe mit dem Rahmen verschweißen
Rollen für den unteren Rahmen vorbereiten
Bohre vorn und hinten am Rahmen Löcher, in die die Achsen für die Rollen später angebracht werden. Damit der Grill später gerade steht, musst Du auf die exakt gleiche Höhe der Bohrungen achten. Berücksichtige bei der Dicke der Räder (ca. 1 cm) und dem Durchmesser der Achsen, dass sie das Gewicht des Grills tragen müssen.
Rahmen und Balken verschweißen
Es bleibt Dir überlassen, ob Du den unteren Rahmen als Vollrahmen ausführen möchtest, die vier Vierkantrohre den Rahmen bilden sollen oder Du einen unvollständigen Rahmen mit offenem vorderen oder hinteren Bereich bauen möchtest. Der obere Rahmen hingegen muss eine geschlossene Ausführung sein und aus genau vier Rohren bestehen.
Balken für die Grillwanne bedenken
Die beiden Rahmen werden von Längsbalken gehalten, die Du mit dem Ober- und Unterrahmen des Gestells verschweißt. Die Querbalken werden an dabei die Längsbalken geschweißt und bilden den Untergrund für die Grillwanne. Vor der Verbindung aller Teile solltest Du die Querbalken (Tragebalken) für die Wanne berücksichtigen. Du kannst hier zwischen zwei Varianten wählen:
- die Tragebalken mit dem Gestell verschweißen
- die Balken durch die Gestellrohre durchschieben
Bei der zweiten Variante müssen Löcher in die Gestellrohre gebohrt werden, wobei Du an den Durchmesser der Tragebalken denken musst. Nachdem Du die Gestellrohre mit den beiden Rahmen verschweißt hast, kannst Du die Balken durch die Gestellrohre schieben. Um ein Herausrutschen der Grillwanne zu vermeiden, sollten vorn und hinten Stopper angebracht werden.
Die Räder zur Mobilität
Nachdem Du das Gestell fertiggestellt hast, müssen bei dem Grill-Eigenbau noch die Räder angebracht werden. Nachdem die Achsen der Räder durch die vorbereiteten Bohrungen geschoben wurden, sind sie an den Achsenenden zu fixieren. Um einen festen Stand zu gewährleisten, solltest Du noch Dreh- und Rollstopps anbringen, wie sie zum Beispiel von Einkaufswagen oder Kinderwagen bekannt sind. Notfalls kannst Du auch robuste Keile verwenden.
Die Alternative: Grill mit 2 Rädern
Selbstverständlich kannst Du auch nur zwei Räder vorn anbringen und die Gestellrohre des hinteren Teils auf dem Boden stehen lassen. Allerdings müssen dann die Gestellrohre zwei verschiedene Längen aufweisen: vorn kürzer als hinten. Der untere Rahmen entfällt dabei auf Kosten der Stabilität völlig. Eventuell kannst Du ihn als untere Stütze in den Innenraum der Gesamtkonstruktion schweißen.
Die Grillwanne für die Holzkohle
Besorge Dir für die Grillwanne ein Edelstahlblech und einen Edelstahlrahmen. Durch Biegen eines rechteckigen Edelstahlbleches oder durch Ineinanderschieben der vier Seiten kannst Du den Rahmen herstellen, wobei die Längsseiten oder die kurzen Seiten hohl ausgeführt sind. Die anderen etwas schmaleren Seitenteile können in die hohlen Bauteile eingeschoben werden. Die nun verbundenen Enden können zur leichteren Demontage mit Metallschrauben, zum Beispiel M5 oder M6, verschraubt werden oder Du entscheidest dich für Verschweißen.
Der Kohlerost
Holzkohle benötigt viel Frischluft, sodass ein Kohlerost zwischen Kohle und Wanne liegen sollte. Für diesen kannst Du einen Rahmen mit Rundstäben oder ein Lochblech verwenden. Damit er nicht auf dem Wannenboden liegt, solltest Du ihm ein paar Füße gönnen. Wahlweise kannst Du ihn auf kleinere feuerfeste Vierkantrohre legen oder Du schweißt bzw. schraubst ein paar Füße, bestehend aus Schraube und Mutter, an den Rost. Die Stäbe können lose liegen und nach Belieben neu sortiert werden. Alternativ schweißt Du sie an den Wannenboden an. Der Fuß sollte eine Höhe von ungefähr 20 mm aufweisen, um den Abstand zwischen Wannenboden und Kohle auf dem Rost zu gewährleisten. Zum Schluss wird die Grillwanne mit dem Kohlerost auf die Tragbalken deines Grillgestells geschoben.
Smoker selber bauen
Wer einen Smoker selber bauen möchte, der findet im folgenden eine einfach Anleitung dazu. Im Video bekommst Du einen gute Einblick, wie Du einen Smoker selber bauen kannst.
Ein Smoker ist immer ein echter Hingucker und eignet sich vor allem für Fans ausgedehnter Grillabende, langsam gegarter Gerichte und feiner Räucherspezialitäten.
Für einen robusten Smoker aus Metall benötigst Du folgende Materialien:
- 1 Fass – 200 Liter, Höhe 885 mm, Ø 585 mm
- 1 Fass – 60 Liter, Höhe ca. 575 mm, Ø 339 mm
- 5 Stahlscharniere – 40 x 37 mm
- 2 Stahlgriffe – 96 x 27 mm
- 16 Edelstahl-Sechskantschrauben – M8 x 30 mm
- 16 Muttern – Edelstahl M8
- 32 Unterlegscheiben – Edelstahl M8
- 50 Edelstahl-Sechskantschrauben – M5 x 25 mm
- 50 Muttern – Edelstahl M5
- 50 Unterlegscheiben – Edelstahl M5
- 25 Senkkopfschrauben – Edelstahl M3 x 12 mm
- 25 Edelstahl-Muttern M3
- 25 Unterlegscheiben – Edelstahl M3
- 4 Edelstahl-Sechskantschrauben – M12 x 30 mm
- 4 Muttern – Edelstahl M12
- 8 Unterlegscheiben – Edelstahl M12
- 4 Stahlwinkel – 70 x 70 x 55 mm
- 1 Blech – 200 x 200 mm, 2 Millimeter Dicke
- 1Grillrost – 880 x 580 mm, ggf. kürzen
- 1 Feuerrost – 570 x 330 mm, ggf. kürzen
- 4 Stahl-Winkelprofil – 800 x 50 x 50 mm, Dicke min. 4 mm
- 10 Stahl-Winkelprofil – 400 x 30 x 30 mm, Dicke min. 2 mm
- 1 Edelstahlleiste – 2400 x 30 x 3 mm
- 1 Ofenrohr mit Knie – Ø 110 mm
Darüber hinaus benötigst Du geeignetes Werkzeug, wenn Du den Grill selber bauen möchtest, um Metall bearbeiten zu können:
- 1 Stichsäge mit einem Sägeblatt für Metall
- 1 geeignete Bohrmaschine und ausreichendes Bohrerset
- Trennschleifer
- Feilen
- Steckschlüssel
Smoker selber bauen – Schritt für Schritt
- Das größere Fass wird später als Garraum verwendet. Schneide eine 68 x 30 Zentimeter große Fläche in der Mitte als Tür aus und lege das ausgeschnittene Metallstück erst einmal zur Seite.
- 20 Zentimeter unterhalb der unteren Ecken des Türausschnitts musst Du vier Schraubpunkte für die Stahlwinkel anzeichnen, 25 Zentimeter darunter zur Montage der Füße ebenfalls.
- Bohre mit einem 8 Millimeter-HSS-Bohrer jeweils vier Löcher für die Stahlwinkel und führe die Schrauben mit Unterlegscheiben an der Innenseite durch das Fass. Nun verschraube die Winkel und bohre noch einmal jeweils vier Löcher in die Stahleckprofile, die an den Winkeln fest verschraubt werden.
- Zeichne an dem kleineren Fass (Firebox) eine Öffnung von 45 x 30 Zentimeter an und löse diese aus dem Fass heraus. Schneide in die linke Seitenwand des Fasses und in die rechte Seitenwand des Garraums ein Loch mit einem Durchmesser von je zehn Zentimetern, damit der Rauch von einer Kammer in die andere gelangen kann.
- Bohre danach vier 12 Millimeter-Schraublöcher in die beiden Räume und verschraube die Fässer mit den M12-Schrauben und zwei Unterlegscheiben. Den Spalt versiegelst Du mit Ofenkitt.
- Zum Boden musst Du im Abstand von 15 Zentimetern beidseitig jeweils fünf waagerechte Linien anzeichnen, um die Einschubleisten für den Rost zu montieren. Nun müssen jeweils zwei Löcher pro Einschubleiste in die Garraumwände und in die 30 Millimeter-Winkelprofile gebohrt und die Leisten verschraubt werden.
- Nun kannst Du deinen Grillrost anpassen, ihn eventuell kürzen und wenn alles passt in das kleinere Fass den zweiten Rost einlegen.
- Feile alle Grate und Kanten von den beiden ausgeschnittenen Blechstücken sorgfältig ab und schneide die 30 Millimeter-Edelstahlleiste wie folgt zurecht:
- Garraumtür: 1 x 68 Zentimeter und 2 x 30 Zentimeter
- Firebox-Tür: 1 x 45 Zentimeter und 2 x 30 Zentimeter
- Die beiden Ecken der langen Leisten und jeweils eine Ecke der kurzen Leisten sägst Du auf 45 Grad Gehrung. Es ist ratsam, zunächst den Winkel anzuzeichnen. Danach bohrst Du alle zehn Zentimeter ein 3 Millimeter-Loch in die Leisten, legst diese an die Klappen an und zeichnest die Bohrlöcher zur Montage ein. Nun kannst Du die Löcher bohren und die Leisten mit M3-Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben montieren, wobei die Griffe fünf Zentimeter unterhalb der langen Zierleiste angeschraubt werden.
- Jetzt zeichnest Du an der Unterseite der Klappenöffnungen jeweils in der Mitte und zehn Zentimeter von den Rändern entfernt zwei Bohrlöcher für die Scharniere an – auch an den Unterseiten der Klappen. Nachdem Du die Löcher gebohrt hast, verschraubst Du die Klappen mit M5-Schrauben, zwei Unterlegscheiben oben und unten sowie den Muttern.
- Zur Luftzufuhr sägst Du ein rundes Stück Blech mit einem Durchmesser von zwölf Zentimetern aus der rechten Seite der Firebox. Aus dem Alublech fertigst Du ein 14 Zentimeter großes Stück an, das Du mit der Lüftungsklappe verschraubst.
- Zum Schluss wird der Schornstein am Garraum angebracht, indem Du passend zum Durchmesser des Knie-Ofenrohres ein Loch aus der linken Wand schneidest und das Ofenrohr hindurchsteckst. Später fixierst Du es innen und außen mit Ofenkitt.
Keine Kommentare vorhanden