Bevor es ans Grillen geht, raten Experten dazu, dass du einen Gasgrill vorheizen solltest. Aber warum ist das eigentlich so? Welche Vorteile bietet das Vorheizen? Was gibt es zu beachten? Und was kann ohne Vorheizen passieren?
Inhaltsverzeichnis
Warum du den Gasgrill vorheizen solltest
Es gibt prinzipiell zwei wichtige Gründe, warum du vor dem eigentlichen Grillen den Gasgrill vorheizen musst. Der erste Grund ist vergleichsweise naheliegend: du willst den Grill auf die nötige Temperatur für das Grillgut bringen. Ohne die nötige Hitze wird dein Fleisch eventuell nicht richtig gegart und es besteht die Gefahr, dass es nicht perfekt gegrillt werden kann.
Der andere Grund zum Vorheizen ist dagegen nicht ganz so offensichtlich. Es dient der Reinigung. Dabei stammt diese Vorgehensweise eigentlich eher aus den USA. Dort ist es sehr verbreitet, den Grill nach der Benutzung einfach stehen zu lassen, wie er gerade ist. Er wird nicht gereinigt, weil empfindliche Oberflächen wie Emaile sonst eventuell beschädigt werden könnten. Stattdessen wird der Grill vor der Nutzung eingebrannt – und das jedes Mal. Das hat den Vorteil, dass Reste von altem Grillgut, Dreck, Fette und Bakterien beseitigt werden und nicht auf das frische Grillgut gelangen können.
Auch bei einem sauberen Grill können noch Reste von Spülmittel oder Fetten auf dem Rost vorhanden sein, auch wenn du sie mit bloßem Auge nicht siehst. Darum ist es immer besser, wenn du deinen Gasgrill vor der Benutzung einmal auf eine Temperatur von mindestens 260°C bringst.
Wie solltest du den Gasgrill vorheizen?
Viele Nutzer meinen, dass es reicht, wenn man den Gasgrill einmal auf die nötige Temperatur bringt, kurz wartet und dann das Grillgut auflegt. Tatsächlich solltest du dir beim Gasgrill vorheizen aber etwas Zeit nehmen. Die Temperatur soll sich gleichmäßig über die gesamte Fläche deines Grills verteilen und das geht nur, wenn du entsprechend wartest. Andernfalls ist zum Anfang nur die Mitte wirklich heiß und somit wird das Grillgut ungleichmäßig gar.
Je nach Modell deines Gasgrills solltest du zwischen 10 und 20 Minuten warten, bevor du dein erstes Stück Fleisch auf den Grill legen kannst. Mehr als 20 Minuten brauchst du aber nicht warten, da diese Zeit auch bei einem älteren Gasgrill völlig ausreichen sollte, damit die Hitze nicht nur in der Mitte, sondern auch an den Rändern hoch und gleichmäßig verteilt ist.
Vor dem Grillen einmal reinigen
Auch wenn es etwas überflüssig klingt, solltest du erst deinen Gasgrill vorheizen und dann einmal mit einer Grillbürste vom Schmutzresten befreien. Denn auch wenn das Vorheizen den Großteil von Schmutz, Bakterien und Spülmittel beseitigt, musst du trotzdem noch ein wenig Hand anlegen, um eine wirklich saubere Grillfläche zu erhalten.
Weil die Grillfläche heiß ist, gehen selbst hartnäckige Schmutzreste mit vergleichsweise wenig Mühe ab. Das Problem ist aber, dass du keine herkömmliche Bürsten oder Schwämme aus Kunststoff verwenden kannst, da diese durch die hohen Temperaturen schnell schmelzen würden. Du brauchst eine Grillbürste mit einem verlängerten Griff. Der Vorteil so einer Bürste besteht darin, dass sie weniger empfindlich gegen Hitze ist. Ein langer Griff soll wiederum verhindern, dass du dich beim Benutzen der Bürste am heißen Grill verbrennst.
Zur eigentlichen Reinigung reicht es schon, wenn du deinen Grillrost ohne zu großen Druck abschrubbst, bis er völlig sauber ist. Wichtig ist, dass du aufpasst, nicht zu stark mit der Bürste aufzudrücken. Andernfalls beschädigst du vielleicht aus Versehen die Schutzschicht, mit der dein Grillrost behandelt worden ist. Es besteht das Risiko, dass dein Grill anfälliger wird für Rost oder Beschädigungen. Darum solltest du nicht nur immer deinen Gasgrill vorheizen, sondern zusätzlich noch vorsichtig säubern, um lange gut von ihm zu haben.
Gasgrill vorheizen nach Rezept
Manchmal willst du einen Grill nicht nur vorheizen, um ihn auf Temperatur zu bringen oder um die Reste vom letzten Grillen zu beseitigen. Es gibt auch Fälle, in denen dein Grillgut eine bestimmte Temperatur voraussetzt, damit du ein ideales Grillergebnis erzielen kannst. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn du mit einer sogenannten „Salzplanke“ grillen willst. Es handelt sich dabei um einen Salzstein, auf dem dein Grillgut beim Grillen liegt und durch den es einen leichten Eigengeschmack erhält. Eine Salzplanke braucht je nach Hersteller eine durchschnittliche Temperatur von 175° bis 230° und muss ca. 10 bis 15 Minuten zusammen mit dem Gasgrill vorheizen, damit die Planke gleichmäßig heiß wird. Ein anderes Beispiel ist Wagyu-Fleisch. Das Fleisch vom japanischen Waygyu-Rind braucht eine Grilltemperatur von ca. 150° – abhängig von dem Rezept, das du verwendest. Entsprechend muss dein Grill auf 160° bis 170° vorgeheizt werden, bevor das Fleisch auf den Grill kann.
Überlege dir darum bei der Verwendung von Rezepten oder Hilfsmitteln wie Pizza-Steinen, einer Salzplanke oder ähnliches, welche Temperatur du benötigst und heize deinen Gasgrill entsprechend vor!
Kommentare
Mark Sandy 2. Mai 2020 um 17:44
Die Sache mit den Bakterien ist aber nicht ihr Ernst, oder? Das rohe Fleisch selbst hat doch genug Baktieren, die natürlich beim Grillen abgetötet werden. Da ist es vollkommen egal, ob auf dem Rost noch Bakterien sind oder nicht.
Der Rest war informativ.