Gasgrill ausbrennen
Inhaltsverzeichnis
Beim Ausbrennen des Gasgrills werden über die Pyrolyse alle fettigen Rückstände im Grill aufgelöst in kleine, weiße Partikel, die man einfach mit einem feuchten Tuch entfernen kann. So ist der Gasgrill nach dem Ausbrennen wieder nahezu wie neu und vor allem hygienisch sauber.
Wichtig: Ausbrennen und Einbrennen haben nichts miteinander zu tuen. Wenn Du Deinen Gasgrill erstmals nutzen willst, dann solltest Du diesen Einbrennen. Wie Du den Gasgrill richtig einbrennst erfährst Du hier.
Unsere Tipps zur richtigen Grillreinigung – also dem ausbrennen
Welche Gasgrills eignen sich zum ausbrennen?
Dein Gasgrill sollte mindestens 3 bzw. 4 Brenner haben und einen verschließbaren Deckel. Mit drei Brennern wird es meistens schwer trotz geschlossenem Deckel die erforderliche Temperatur von 385 Grad Celsius für die Pyrolyse zu erreichen. Wir haben auf den meisten 4-flammigen Gasgrills keine Probleme mit der Reinigung gehabt. Eine Auswahl von Gasgrills mit 4 Flammen findest Du hier. Unser großer Gasgrill Ratgeber hilft Dir dabei die passenden Funktionen für Deinen Gasgrill zu finden. Die aktuellen Modelle aus unseren Tests findest Du in unserem Gasgrill Vergleich.
Wer einen Heckbrenner am Gasgrill hat, der sollte diesen parallel zu den normalen Brennern für das Ausbrennen benutzen.
Wann bzw. wie oft den Gasgrill ausbrennen?
Es hängt sehr von der Häufigkeit der Nutzung Deines Gasgrills ab, wie oft Du diesen ausbrennen solltest. Beim Ausbrennen verschwinden vor allem fettige Rückstände von den Grillrosten und im gesamten Garraum. Entsprechend solltest Du spätestens den Gasgrill ausbrennen, wenn sich am Grillgut Fett vom Rost anlagert, Deine Brenner stark qualmen wegen Fettrückständen oder der Grill von Innen verrußt bzw. einen dicken Fettfilm hat.
Wir reinigen mindestens einmal im Monat, auch wenn es in der Zwischenzeit nur eine Nutzung gab. Dies immer nach einem Grilltag und nicht vor der Nutzung, damit der Grill auch ein paar Tage sauber, ungenutzt steht. Ideal ist es also vor Urlauben oder einem Zeitraum, in dem der Grill nicht genutzt wird. So kann man den Grill auch nach dem Ausbrennen noch gründlich reinigen.
Den Gasgrill zum ausbrennen vorbereiten?
Vor dem Ausbrennen des Grills entfernen wir immer den groben Schmutz. Hierzu gibt es zwei Varianten:
- den Grill auf rund 150 Grad vorheizen und bei der Temperatur rund 5 Minuten laufen lassen und danach ausschalten. So werden die fettigen Rest besser löslich. Nun kannst Du mit der Grillbürste den Grillrost reinigen. Danach mit einem feuchten Tuch (nur Wasser, keine Reinigungsmittel) den Grillrost und den gesamten Garraum von innen auswischen.
- Den Grillrost mit der Grillbürste von grobem Schmutz befreien. Nun eine feuerfeste Schale mit ca. 100 ml Wasser und dem Saft einer gepressten Zitrone füllen. Den Grill nun bei 50 bis 60 Grad ca. 30 Minuten laufen lassen und hierbei die Schale im Gasgrill bei geschlossenem Deckel und indirekter Hitze (also nicht über einem Brenner) platzieren. Der Wasserdampf mit der Säure der Zitrone hilft dabei fettige Rückstände besser zu lösen. Nach den rund 30 Minuten dann Grillrost und Garraum mit einem feuchten Tuch auswischen. Hierbei das Wasser-Zitronengemisch NICHT nutzen, da Säurerückstände auf der Grilloberfläche sonst bei folgenden Ausbrennen in den Grill dauerhaft einbrennen.
Bauteile – wie verlegte Kabel für die Fühler Deines Grillthermometers – die eine Temperatur im Garraum von rund 400 Grad nicht überleben würden, solltest Du vor dem Ausbrennen des Grills noch entfernen. Prüfe auch, ob die Gasflasche ausreichend voll ist, damit Du den Grill bei voller Last von allen Brennern für ca. 20 Minuten betreiben kannst.
Wie den Gasgrill ausbrennen?
Wir gehen davon aus, dass Du Deinen Grill bereits eingebrannt hast und damit die maximale Temperatur auch schon einmal erreicht hast. Dies ist wichtig, damit die Bauteile des Grills sich bereits mindestens einmal entsprechend ausgedehnt haben. Es verhindert die Bildung von Rissen auf der Grilloberfläche und weitere Schäden.
Den Gasgrill von innen grob säubern. Diesen dann bis auf die Roste leeren. Danach solltest Du bei offenem Deckel zünden damit es zu keiner Verpuffung kommt. Den Deckel kannst Du nach der Zündung der ersten Brenner schließen. Zunächst reicht die Hälfte der Brenner aus, damit der Grill sich nicht zu schnell erhitzt.
Die Brenner betreibst Du während des gesamten Ausbrennvorgangs immer auf der maximalen Einstellung. Die noch nicht gezündeten Brenner kannst Du nach ca. 5 Minuten ebenfalls zünden und mit maximaler Leistung betreiben.
Wenn nun alle Brenner angeschaltet sind, wird der Gasgrill nach einigen Minuten eine Temperatur von über 385 Grad erreichen. Beachte hierbei, dass der Grill unten an den Rosten immer kühler sein wird, als oben am Deckel, wo meist der Thermometer sitzt. Zeigt das Thermometer also über 400 Grad, dann werden auch die Roste die 385 Grad erreicht haben.
Ab einer Temperatur von rund 385 Grad kommt es zur Pyrolyse. Hierbei werden organische Verbindungen bei hohem Temperaturen unter Abwesenheit von Sauerstoff gespalten, da sich die Verbindungen der Moleküle auflösen. So zerfallen Fett und Reste vom Grillgut. Es bleibt ein weißer Staub den man nach dem Abkühlen des Grills feucht abwischen kann.
Den Gasgrill sollte man dann bei der Temperatur von über 385 Grad ca. 5 Minuten ausbrennen lassen.
Richtig abkühlen lassen nach dem Ausbrennen
Hiernach dann erst die Hälfte der Brenner ausschalten und ca. 5 Minuten später die anderen Brenner langsam Zurückregeln. Dies ist wichtig, damit der Grill langsam abkühlt. Sonst bilden sich Risse oder der Grill verformt sich. Normalerweise lassen wir unsere Gasgrills über einen Zeitraum von 20 Minuten wieder abkühlen. Erst am Ende des Vorgangs nach dem Abkühlen sollte der Deckel wieder geöffnet werden.
Wichtig: Der Deckel des Gasgrills muss während der Aufheiz- aber auch Abkühlphase geschlossen sein.
Das Reinigen zum Abschluss
Wenn der Grill wieder abgekühlt ist, sollte mit einem feuchten Tuch der Gasgrill ausgewischt werden. So wird der verbliebene weiße Staub entfernt und der Grill ist von fettigen Rückständen aber auch von Resten des Grillgutes befreit.
Es ist danach ideal den Gasgrill richtig zu reinigen, vor allem, wenn er in eine längere Nutzungspause geht.
Kommentare
Sunny 13. April 2020 um 15:03
Hallo
wir leiden unter einer extremen Gestankbelässtigung, wenn unsre Nachbarn (2 Stück) ihre Gasgrills abrennen. Eine Grill steht nur ca. 3m von einem unsere Fenster entfernt und wenn das selbst nur auf Kipp steht, stinkt es unerträglich in der ganzen Wohnung. Ist das normal oder machen die Nachbarn irgendwas falsch beim Abrennen? Es heißt ja ein Gasgrill ist nicht so geruchsbelässigend wie ein Holzkohlegrill, aber der Geruch eines Holzkohlegrill, haben selbst einen, ist nichts im Gegensatz zu diesem Gestank.
Olaf 13. April 2020 um 15:24
Beim Gasgrill würde ich generell nicht von Gestank reden. Aber Wahrnehmung ist ja auch generell verschieden.
Es kommt hier im Wesentlichen auf das Grillgut an. Wenn dieses anbrennt, dann riecht es verbrannt. Ist der Grill sehr fettig und wird nicht ordentlich bei voller Hitze ausgebrannt, dann qualmt es auch mehr. Daher ggf. einmal ganz ausbrennen (und dabei Fenster zu).
Was neben der Reinigung helfen kann, wäre doch sicher auch Fenster zu und einfach mit grillen 🙂 Schaut doch einfach, wie ihr eine gemeinsame Lösung finden könnt.
Udo Berkel 7. Juli 2020 um 10:22
Hallo Zuzsammen,
ich habe eine Frage zum Ausbrennen, sollte man auch den schutz über den Brennern entfernen?
Wir haben einen Weber Spirit E320.
Olaf 7. Juli 2020 um 10:24
Der Schutz – der das tropfende Fett von oben vom Brenner abhält – sollte im Grill verbleiben.
Isa 14. August 2024 um 17:06
Wir haben einen Roesle Videro G3 S vario. Kann ich den auch ausbrennen, in der Beschreibung des Grills steht, das dieser nicht über 350 Grad Celsius betrieben werden soll???
Zur Reinigung ist da nicht viel Info in der Beschreibung zu finden.
Muss nach dem Ausbrennen der Rost gefettet werden, damit sich kein Rost bilden kann?
Olaf 14. August 2024 um 17:13
Der Roesle Video ist nicht für diese Temperaturen gebaut, was auch einer meiner wesentlichen Kritikpunkte an diesem Grill ist. Da würde ich eher zu den etablierten Marken greifen, die Grills bauen, welche in der Praxis auch anwendbar sind. Entsprechend musst Du den Roesle Video “manuell” reinigen. Hier empfehle ich Dir einen Kaminreiniger, der das Fett schnell löst. Er muss danach aber nochmals feucht ausgewischt werden, da Rückstände über einen längeren Zeitraum den Grill von Innen “angreifen”.
Die Roste musst Du nach der Reinigung unbedingt mit Rapsöl oder Avocadoöl einreiben – also mit einem Öl, dass einen hohen Rauchpunkt hat.